Neukirch (Transkription Nr. 79)

Schulort Neukirch
Konfession des Orts: Gemischt konfessionell
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1463, fol. 25-28v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Thurgau
Distrikt 1799: Arbon
Agentschaft 1799: Buberg
Kirchgemeinde 1799: Egnach
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Thurgau (Gerichtsherrschaft des Konstanzer Bischofs)
Kanton 2015: Thurgau
Gemeinde 2015: Egnach
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Neukirch (Niedere Schule, reformiert)

Beantwortung der Fragen über den Zustand der Schulen.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Neükirch.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Jst ein Dorf..

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Jst keine eigne Gemeine, gehört zur Gemeine Egnach.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Zur Kirchen Gemeine Egnach. (zur Agentschaft des Bürger Johann Jacob Stachers im Buberg)

I.1.dIn welchem Distrikt?

Zum Distrikte Arbon.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Zum Kanton Thurgau.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Die Anzahl der Häüser kan nicht genau bestimmt werden; Jeder Haus: Vater hatte bis dahin das Recht, seine Kinder in eine ihm beliebige Schule zu schiken; viele schikten die Kinder öfters in eine entferntere Schule in der Gemeine, oder auch in eine nähere außer der Gemeine; wenn einmahl die Schul-Pläze für immer festgesezt ||[Seite 2] gesezt sind, und die Eltern angehalten werden ihre Kinder in die Jhrem Bezirke angewiesene Schul zu schiken, so kan dann auch die Anzahl der darzu gehörigen Häüser genau angegeben werden.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Kann aus dem Grunde, der bey Numero: 2. angeführt ist, auch nicht genau bestimmt werden:
Es besuchen diesmahl die Schule
3. Kinder von Siebeneichen 1/2. Stunde von dem Schul-Orte.
4. Kinder von Pündt 1/2 Stunde von dem Schul-Orte.
1. Kinder von Birmoß 1/4 Stunde von dem Schul-Orte.
2. Kinder von Buberg 1/4 Stunde von dem Schul-Orte.
1. Kinder von Ruglersgreüth 1/4 Stunde von dem Schul-Orte.
3. Kinder von Geißhäüsern 1/4 Stunde
5. Kinder von Schochenhaus 1/8 Stunde von dem Schul-Orte.
2. Kinder von Grißen 1/8 Stunde von dem Schul-Orte.
10. Kinder von am Orte wo die Schule ist.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Amrischweil 1. Stunde entfernt.
Hemrischweil 1. Stunde entfernt.
Arbon 1. Stunde entfernt.
Speiserslehn 1. Stunde entfernt.
||[Seite 3] Roggweil 1. Stund entfernt.
Häüßlen 3/4. Stund entfernt.
Romanshorn 1. Stund entfernt.
Hütten 1. Stund entfernt.
Steiniloo 1/2. Stund entfernt.

I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Nein.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Buchstabieren, Lesen, Schreiben und Rechnen.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Jn vorigen Jahren habe ich die Schule von Martini bis Jacobi gehalten, nun aber hab ich diesen Winter einen accord auf 26. Wochen, (die Ursache warum, will ich nachher zeigen,) es ist aber alle Hoffnung vorhanden daß sie im Sommer fortgesezt werden wird.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Das Namen-Büchlein, der Lehrmeister, das Zeügnußbuch, das alte und N. Testament, Zeitungen, usw.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Zuerst werden ihnen einzelne Buchstaben des kleinen a,b,c, dann einsilbige Wörter deßelben Vorgeschrieben, wenn sie nun das ordentlich können, so wird zum großen A,B,C, auf eben die Weise fortgeschritten, u.s.w.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

||[Seite 4] Sechs Stunden.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Die Ausschüße der Gemeine, in gegenwart des Pfarrers nach vorhergegangener Prüfung.

III.11.bWie heißt er?

Abraham Kreis.

III.11.cWo ist er her?

Von Haßlen.

III.11.dWie alt?

25. Jahr.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Nein.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

7. Jahr.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

||[Seite 5] Zwey Sömmer in der Schule zu Hauptweil, wo ich den nöthigen Schul-Unterricht empfangen. Dieses ist das erste mahl daß ich in Neükirch Schul halte, wo aber ehemahls auch schon eine gewesen ist; vorher habe ich 6. Jahre Schul in Oberhegy gehalten, in der nemlichen Gemein, nun aber ist sie das letste Jahr eingegangen; eben darum weil 2. Rotten, die sonst diese Schule Gemeinschaftlich hatten, nicht mehr wollen zusamen halten, so daß sehr wenig Kinder mehr in die Schule kamen, und der Schulmeister nicht mehr hat können bestehen, mit diesem Sold: weil man wöchentlich vom Kind nur 3 xr. gegeben hat; bey eingehung der bemeldten Schule haben sich einige Haus-Väter entschloßen zum Unterricht ihrer Kinder mich aufzunehmen diesen Winter.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Privat Stunden.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben 18 Mädchen 13

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Hierüber wie viel es im Sommer geben wird, kan ich noch ||[Seite 6] noch nicht Antwort geben.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)

Jst keiner vorhanden.

IV.13.aIst dergleichen vorhanden?
IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Aus dem Armen-Guthe wird der Schullohn für arme Kinder bezalt.

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Die Haus-Väter sind mit mir für 26. Wochen übereingekommen à fl. 2. wöchentlich.

IV.15Schulhaus.

Schon gedachte Haus-Väter haben für diesen Winter eine Stube gemiethet zum Schul halten, für ihre Kinder.

IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Schon gedachte Haus-Väter haben für diesen Winter eine Stube gemiethet zum Schul halten, für ihre Kinder.

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.

Jn vorigen Jahren habe ich nie, kein bestimmtes Einkommen erhalten.

IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Zitierempfehlung: